Programm

Das Konferenzprogramm ist bilingual, findet also in deutscher und englischer Sprache statt. Übersetzung vor Ort ist möglich, der Übersetzungswunsch muss bei der Registrierung angegeben werden.

The conference programme is bilingual, i.e. it will be held in German and English. Translation on site is possible, the translation request must be indicated during registration.

 

(Stand: 05.04.2025)

Samstag, 12. April 2025

9:00 Uhr: Einlass

9:30 – 9:45 Uhr: Begrüßung

9:45 – 10:50 Uhr: Eröffnungsstatements: Wissenschaftsfreiheit und internationale Solidarität

  • Dr. Laila Prager (Association of Palestinian and Jewish Academics), Prof. Michael Barenboim (Association of Palestinian and Jewish Academics)
  • Prof. Dr. Norman Paech (Politikwissenschaft und Öffentliches Recht, Universität Hamburg)

11:00 – 13:00 Uhr: Panel I: Bearing Witness to the Destruction of Gaza’s Educational Infrastructure & Sustaining Higher Education

Since October 7, 2023, Palestinian institutions of higher and primary education have faced unprecedented devastation by Israel. Analysts have described the deliberate targeting of these institutions, alongside the killing of scholars, teachers, and students in Gaza and the West Bank, as scholasticide. In response, global initiatives led by individuals, organizations, and universities have emerged to rebuild Gaza’s educational system. However, the lack of coordination has led to inefficiencies and redundancy, underscoring the need for a systematic approach.

This panel will explore the impact of the war on Gaza’s education sector and highlight local Palestinian and global efforts to sustain and rebuild primary and higher education during and after the war.

Inputs:

  • Dr. Wesam Amer (Cara/IIE-SRF Fellow, University of Cambridge, UK | Dean, Faculty of Communication and Languages, Gaza University, Palestine)
  • Prof. Dr. Sabine Broeck (American Literatures and Cultures Studies, Universität Bremen)
  • Asma Mustafa (Lehrerin, Gaza)
  • Prof. Dr. Yusuf Sayed (Faculty of Education, University of Cambridge)

13:00 – 14:15 Uhr: Pause

14:30 – 16:30 Uhr: Panel II: Akademische Freiheit in der autoritären Wende

Hochschulen und Universitäten standen und stehen gegenwärtig im Zentrum öffentlicher Debatten und repressiver Maßnahmen. Die Wissenschafts- und Meinungsfreiheit ist in Frage gestellt. In Bundestagsresolutionen wird die die Implementierung der umstrittenen IHRA-Definition gefordert und mit Wissenschaftsförderung und der Forderung nach „Zusammenarbeit“ von Hochschulen und Sicherheitsbehörden verbunden.

Das Panel widmet sich diesem Prozess und soll treibende Faktoren und Maßnahmen sowie Möglichkeiten ihrer kollektiven Beantwortung im Sinne einer sozial verantwortlichen und friedensbewegten Wissenschaft analysieren und diskutieren. Hauptthemen sind die IHRA-Definition, die alternative „Jerusalem Declaration“ sowie die Organisation kritischer Öffentlichkeit an und in den Universitäten.

Inputs:

  • Dr. Arne Andersen (Historiker, Hamburg)
  • Prof. Dr. Dr. Aleida Assmann (Anglistik und Allgemeine Literaturwissenschaft, Uni Konstanz, Mitglied der Steuerungsgruppe der Jerusalem Erklärung zum Antisemitismus)
  • Dr. Dörthe Engelcke (Max Planck Institute for Comparative and International Private Law, Allianz für Kritische und Solidarische Wissenschaft)
  • Prof. Dr. Myropi Margarita Tsomou (Hochschule Osnabrück, Allianz für Kritische und Solidarische Wissenschaft)

16:30 – 17:00 Uhr: Pause

17:00 – 19:00 Uhr: Panel III: Zur Rolle von Wissenschaft in der „Zeitenwende”: Militarisierung oder zivile Entwicklung?

Völkerverständigung erfordert wissenschaftlich fundiertes Verständnis, Wissenschaftskooperation und die Arbeit an globalen, zivilen und nachhaltigen Entwicklungsperspektive in den Wissenschaften.
Doch in zunehmend konfrontativen internationalen Verhältnissen drängen sicherheitspolitische Erwartungen und Interessen der Rüstungsindustrie stärker in die Hochschulen, wie es programmatischen Papieren der EU („Weißbuch“) oder des BMBF („Forschungssicherheit im Lichte der Zeitenwende“ 03/24) zu entnehmen ist.
Allerdings haben sich zahlreiche Hochschulen Zivilklauseln gegeben. An der Universität Hamburg gilt dies zum Beispiel für die Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften. In ihrer Satzung heißt es: „Die MIN-Fakultät will allein zu friedlichen Zielen beitragen und nur zivile Zwecke erfüllen. Ihre Mitglieder richten deswegen Forschung und Entwicklung, Studium und Lehre auf zivile Fragestellungen und Anwendungen aus.“

In diesem Panel soll die Auseinandersetzung um zivile Wissenschaft im Konflikt mit den gegenwärtigen Bestrebungen, sie für militärische bzw. geopolitisch konfrontative Zwecke in Dienst zu nehmen, diskutiert werden. Es geht darum, Perspektiven für eine neue Qualität der selbstbewussten Verallgemeinerung von rein zivil orientierter Wissenschaft zu bestimmen.

Inputs:

  • Prof. Dr. Werner Ruf (Politikwissenschaft, Universität Kassel)
  •  Jonathan Beullens (Bundesweiter Arbeitskreis Zivilklausel, Student der Biophysik, Universität Frankfurt)
  • Dr. Hannes Jung (Science4Peace@DESY, Hamburg)

19:00 – 21:00 Uhr: Open Space: Vernetzung und Diskussion

 

Sonntag, 13. April 2025

10:00 – 12:00 Uhr: Panel IV: Freedom of the Press? How German media have been covering the Gaza War (2023-2025)

This panel explores how German media have covered the Gaza War from 2023 to 2025, offering critical perspectives from practicing journalists, social/media practitioners, and media communication scholars. The discussion focuses on whether press freedom (protected under Germany’s Basic Law, the Grundgesetz), has been applied equally in reporting on the Gaza War compared to other international conflicts. It questions the narratives, framing and context used in the mainstream media coverage of the events unfolding in Israel/Palestine, as well as the information sources journalists and social/media practitioners rely on when reporting events from the ground.

Inputs:

  • Dr. Wesam Amer (Cara/IIE-SRF Fellow, University of Cambridge, UK | Dean, Faculty of Communication and Languages, Gaza University, Palestine)
  • Hanno Hauenstein (independent journalist, based in Berlin)
  • Alena Jabarine (independent journalist, based in Hamburg)
  • Riad Othman (Near East advisor, medico international, based in Berlin)

12:00 – 13:00 Uhr: Pause

13:00 – 15:00 Uhr: Panel V: Wissenschaftliche Zusammenarbeit für Konfliktlösung und gerechten Frieden

Kriegerische Eskalationen seit 2022 wurden wissenschaftspolitisch für einschneidende Veränderungen zum Anlass genommen: Die Unterbrechung von Wissenschaftskooperationen, die Vereinseitigung oder Einstellung von Förderprogrammen, eine „Versicherheitlichung“ von internationalen Hochschulbeziehungen sowie Boykottaufrufe zeugen davon. Dabei lassen sich die Herausforderungen der globalen Menschheit in nationalen und Block-Kategorien weder erforschen noch überwinden. Internationale Zusammenarbeit ist eine elementare Bedingung für die (gerechte und friedliche) Zukunft der menschlichen Gattung geworden.

Im Lichte dieser These wollen wir analysieren und diskutieren, wie die deutsche Wissenschaftslandschaft auf den Krieg in Gaza reagiert und welche Forderungen für akademische und wissenschaftspolitische Beiträge zum „Peacebuilding“ sich daraus ergeben.

Inputs:

  • Prof. Dr. Jens Hanssen (Universität Toronto, Director of Orient-Institut Beirut, Member of the International Advisory Board of the Khalidiyya Library, Occupied Jerusalem)
  • Dr. Anja Zorob (ehem. Gastprofessorin für Politikwissenschaft an der Birzeit University, Palästina)
  • Wiebke Streckenbach (Studentin an der TU Berlin, Moderatorin beim Internationalen Netzwerk für Bildung in Notsituationen (INEE))
  • Prof. Dr. Abed Schokry (Islamische Universität Gaza, Industrial Engineering)

15:00 – 16:00 Uhr: Abschluss